Angefangen hat alles eigentlich Mitte der 70er Jahre, wo ich mir vom Taschengeld meinen ersten „Fotoapparat“ – eine Beirette SL100 – aus Plaste ;-)) gekauft habe. Mit ORWO NP20 & Co ging’s dann auf die Pirsch. Entwickelt wurden die Filme anfangs im Fotolabor, später legte ich mir dann selbst eine Entwicklerdose zu. In der 4m² grossen Toilette wurden Decken vor die Fenster gehangen und eine Dunkelkammer eingerichtet.
Später schaute ich dann meinem Vater über die Schultern, der in eben diesem Raum die Bilder entwickelte. Da hatten wir das Belichtungsgerät (Optimax) und die 3 Schalen mit Entwickler, Unterbrecher und Fixierbad aufgestellt. Zwischengelagert wurden die Bilder vorerst in einem Wassereimer, bis alle 30 Minuten der Eimer ins Waschbecken gekippt wurde und die Bilder dann unter fliessendem Wasser gewässert und nach entsprechender Zeit in einer Heisspresse auf Chromfolie zum Hochglanz gebracht wurden.
Mit der „beirette“ waren (aus heutiger Sicht) natürlich keine ordentliche Fotos machbar und so nahm ich die Kamera meines Vaters um weitere Experimente zu machen. Da waren eine EXA I und eine EXAKTA VAREX. Damit konnte man schon fotografieren. Die richtige Belichtung wurde mit einem Selen-Belichtumgsmesser ermittelt. Waren Belichtungszeit und Blende am richtigen Drehknopf (endlich) richtig eingestellt, wurde abgedrückt.

Anfang der 80er Jahre begann ich mit einer EXAKTA Varex IIa und einer EXA 1 zu experimentieren. Von der Exakta Varex wurden zwischen 1956 und 1962 etwa 198.000 Stück im Ihagee Kamerawerk Dresden gebaut. (Seriennummer 820185 bis 1017850) Die von Carl Nüchterlein 1936 konstruierte Kine Exakta war die erste einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkamera der Welt. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war die bewunderte Exakta einmalig und führend auf ihrem Gebiet. Dann wurde sie von anderen Fabrikaten technisch überflügelt. Aber das von der Exakta eingeleitete Kamerakonzept trug trotzdem den Sieg davon, weil die meisten bedeutenden Kamerahersteller es übernahmen. Meine trägt die Nummer 873601 und gehört zur 3. Version der Exakta Varex IIa (geprägter Namenszug). Sie ist mit Prismensucher und Lichtschacht ausgestattet.Die Schwarz-Weiß-Filme wurden selbst in der Dose entwickelt und so manche Wochenende verbrachte ich in der engen Dunkelkammer. 

Umstieg

Nachdem ich im Sommer 2002 von den „analogen“ Urlaubsbildern so enttäuscht wurde und den Vergleich zur digitalen Technik hatte, habe ich ich entschlossen, meine komplette Ausrüstung (Canon EOS-300 und diverse Objektive) zu verkaufen. Ich hatte schon etwa ein halbes jahr zuvor mir die Olympus E100 zugelegt. Diese Kamera hat zwar nur 1,5 Mio Pixel ist aber speziell für Sport- und Actionfotografie gebaut wurden. Neben dem fantastischen 10fach Zoom macht sie bis zu 15 Bilder in der Sekunde. Leider hab ich das bisher nur einmal genutzt 😉

Als ich die analoge Ausrüstung verkauft hatte, habe ich mir mein passendes Modell gesucht und bin bei der Nikon Coolpix 5700 gelandet. Es war eben ein Kompromiss zwischen Leistung und Geldbeutel. Ich wollte auf jeden Fall einen leistungsfähigen Zoom habe und auch lange, manuelle Belichtungszeiten. Aufgrund von vielen Recherchen und Testberichten hab ich mich dann dazu entschlossen. Als die Kamera dann kam, war ich erst ein wenig enttäuscht. Sie war mir viel zu klein!
Wenn man eine richtige Spiegelreflexkamera mit Batterieteil in der Hand hält und dann diese „kleine“ Digitalkameras dagegen… Aber bei NIKON bin ich geblieben. Über den Umweg D40 , D70 bin ich nun bei der D300s gelandet.

Mit Licht zeichnen

Um ein gutes Foto zu machen, muss man NACHDENKEN. Nachdenken über das Motiv, welches man zeigen möchte. Ein gutes Bild muss eine Situation wiedergeben können, eine Geschichte erzählen, einfach den Betrachter in eine Situation versetzen, damit etwas anfangen zu können.

Mit vielen Fotos, die wir selbst fotografieren, verbinden wir Erinnerungen. Ziel ist es doch, einem Betrachter, der die im Bild festgehaltene Situation nicht selbst erlebt hat, eine Eindruck davon zu vermitteln. Fotografieren heißt Andere am Gesehenen teilnehmen zu lassen, Stimmungen wiederzugeben. Ein gutes Foto regt zum Nachdenken an. Es zeigt die Dinge wie sie sind, nicht wie sie sein sollen. Und manchmal sollte es auch Perspektiven zeigen, die wir zwar im alltäglichen Leben wahrnehmen, die aber gerade auf einem Foto Erstaunen hervorrufen. Eine Foto kann Ästhetik vermitteln, kann Gänsehaut verursachen. Ein Foto kann aber auch nur einfach Gedanken zurückholen. Vielleicht ist es mir mit dem ein oder anderen Bild gelungen, dies zu zeigen.


September 2007 – Mein Herbst

Warum wieder ein neues Projekt, warum wieder eine andere Webseite, mit all der Arbeit und Zeit, die daran hängt. Habe ich nicht schon viel zu wenig davon? Warum eigentlich «MEIN HERBST»?

Keine Jahreszeit fasziniert mich so wie der Herbst. Die Kraft der Sonne lässt nach, die Tage werden kürzer. Nur im Herbst gibt es dieses Licht – am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, die Landschaft im Nebel liegt. Es ist ein Kampf der Sonnenstrahlen gegen die Feuchtigkeit der Nacht, es ist ein Kampf – das Grün der Blätter weicht und geht auf in den schönsten Farben. Bevor es welkt, bevor es stirbt. Es ist wie ein letztes Aufbäumen, ein zufriedenes Danke an den gehenden Sommer, ein prächtiges Schmücken zum Abschied – vor der kommenden Kälte. Nur im Herbst gibt es diese Wolken. Wenn der Wind durch die Landschaft fegt, die grauen Wolken treibt und aufräumt. Nur im Herbst gibt es diese Farben, nur im Herbst gibt es diesen Geruch – der Erde nach dem Regen, nach feuchtem Laub, nach Pilzen und reifen Früchten. Nur im Herbst gibt es diese Gefühle, diese Gedanken an vergangene Herbste … – UND TAUSEND BILDER.