Ardbeg (10yr, 46%Vol.)
Ardbeg Distillery, Port Ellen, Isle of Islay PA42 7EB
Er hat ein typisch kräftiges Islay Whisky Aroma. Im Geschmack ausgewogen und tief, zunächst süß nach Malz schmeckend, dann intensiv torfig, kraftvoll, würzig und stark. Man denkt an Seetang, etwas Teer und Torfrauch.
Ardbeg, 1815 offiziell eröffnet, liegt an der Südküste der Insel Islay. Sie ist eine der ältesten Destillerien in Schottland und war über 150 Jahre im Familienbesitz von McDougall. 1977 wurde sie von Hiram Walker übernommen. Nach diversen Schliessungen nahm sie 1989 den Betrieb wieder auf, jedoch ohne eigene Mälzerei. 1996 wurde sie jedoch bereits wieder geschlossen. Ein Jahr später wurde sie von der Glenmorangie PLC gekauft und wiedereröffnet. Das reichlich getorfte Wasser bezieht die sehr traditionelle Destillerie aus Loch Iaran und Loch Uigidale.
Bowmore (12yr, 40%Vol.)
Bowmore Distillery, Isle of Islay, Argyllshire PA43 7GS
http://www.bowmorescotch.com/
Gutes rauchiges Torfaroma mit Zitrusfrüchten, Teer, Seetang und Meersalz. Ausgewogen rund mit einer leichten, süßen angenehmen Note von Heidekraut und Honig, Toffee. Kräftiger Körper und im Abgang trocken, rauchig, salzig aber nicht medizinisch wie ein typischer Islay Malt.
Bowmore ist der Rolls Royce der Inseln. Auch in dieser Destillerie wird Tradition grossgeschrieben. So wird immer noch selbst gemälzt. Das Wasser bezieht Bowmore aus dem River Laggan das auf dem Weg zum mehr viel Torf aufnimmt. Bowmore wurde 1779 von John Simpson gegründet und ist somit die älteste (legale) Destillerie auf Islay und auch eine der ältesten Schottlands. 1852 wurde sie von James Mutter erweitert, der eigene Dampfschiffe als Transportmittel besaß. 1963 wurde die Brennerei von Stanley Morrison übernommen, der die Destillerie zum Flagschiff seiner Gruppe ausbaute. 1994 wurde Morrions vom japanischen Konzern Suntory aufgekauft.
Bowmore „Mariner” (15yr, 43%Vol.)
Bowmore Distillery, Isle of Islay, Argyllshire PA43 7GS
http://www.bowmorescotch.com/
Tiefgolden, bernsteinfarben leuchtet der Mariner im Glas. Man riecht die kräftige Seeluft, den Torfrauch – eben ein typischer Islay. Vom Aroma her kräftig und trocken, Töne von Salz und Seetang, Kräuter, aber auch fruchtige Süße von Apfel, Eiche und Malzbonbon und Karamel. Im Ausklang ist lang anhaltend, mild und geschmeidig.
Bunnahabhain (12yr, 40%)
Bunnahabhain Distillery, Port Askaig, Isle of Islay PA46 7RR
Auch hier wieder ein Islay, der aber ganz anders, als die anderen ist. Er ist aussergwöhnlich weich und leicht und es herrscht nur ein leichter Hauch von Rauchigkeit vor. Im Geschmack süßlich und malzig, nussig, Toffee, Kekse. Im Abgang fruchtig, voll und erfrischend.
1883 von der alteingesessenen Bauernfamilie Greenlees als The Islay Co. Ltd. gegründet. Der Standort war einsam und öde, an der Mündung des River Margagale in der Bucht von Islay. 5 Jahre später fusionierten die Gründer mit der Glenrothes-Glenlivet-Destillerie zu Highland Destillers. Die Reifung findet in einer Mischung aus Sherry- und Bourbonfässern statt. Die Jahrgänge vor 1970 sind extrem selten.
Bruichladdich (10yr, 40 %Vol.)
Bruichladdich Distillery Islay, Argyll, PA49 7UN
Bruichladdich ist die westlichste Brennerei Schottlands und liegt am Loch Indaal auf Islay. Die Brennerei wurde in früheren Zeiten von den Einheimischen als “Schönheit am Loch” bezeichnet. Nach der Wiedereröffnung im Mai 2001 fand eine Rückbesinnung auf alte traditionelle Brennverfahren statt. Das Team um Jim McEwan verzichtet auf Kältefilterung und den Einsatz von Farbstoffen.
Würde man den Bruichladdie blind verkosten, käme kaum einer auf die Idee, dass es ein Islay Malt ist. Das sonst so typische Phenolaroma fehlt, hier ist Weichheit und Harmonie angesagt, trotzdem intensiv und gehaltvoll. Der Geruch erinnert an Südfrüchte, Pfirsich, Aprikosen, Apfel. Süßlich, frisch, malzig und ohne rauchige Noten. Auf der Zunge würzig, leicht bitter, salzig, nussig aber vor allem wieder fruchtig. Der Abgang zu kurz für einen Islay – aber angenehm weich.
Bruichladdich (13yr, 56.5 %Vol.)
Bruichladdich Distillery Islay, Argyll, PA49 7UN
Nur für den ersten Schluck ohne Wasser – kräftig und wrames Mundgefühl, etwas sprittig, zu stark zum Schmecken. Wasser bringt es an den Tag – die Fruchtigkeit ist wieder da. Leicht und malzig süß, Karamell, Nüsse und Butter, auf der Zunge etwas salzig. Man kann sich diesen Laddie genug verdünnen. Der Körper bleibt fruchtig, süß und ungewöhnlich untorfig.
Smokehead (43%Vol.)
Ian Macleod Distillers Ltd, Russell House, Broxburn, EH52 5BU
http://www.smokehead.co.uksoon…
Lagavulin (16yr, 43 %Vol.)
Lagavulin Distillery, Port Ellen, Argyll PA42 7DZ
Auch dieser ganz typische Islay Malt ist schwer, kraftvoll und würzig. Hier spürt man wieder den Rauch vom Torf, Jod und Algen, verbunden mit dem Aroma des Sherryfasses – also reichlich Süße. Im Geschmack kommt zunächst Sherry, klassisch torfig, Röstaromen, holzig, später bitter und salzig. Ein komplexer Körper und im Abgang sehr lang, salzig und vor allem rauchig…
Auf gälisch bedeutet der Name Mühltal. Die Destillerie liegt in einer kleinen Bucht an der Südküste Islays. 1837 wurden zwei alte Brennerein zu Lagavulin vereinigt. Seit 1908 gab es auf dem Geländer noch eine kleine, weitere Destillerie, Malt Mill genannt. 1927 Übergang an DCL, 1962 renoviert. Bei hoher See stehen die Aussenwände der Lagerhäuser manchmal knöcheltief im Wasser. Das Wasser bezieht Lagavulin von einem Bach, der von den Solan Lochs kommt und auf seinem Weg viel Torf aufnimmt.
In der Reihe der Classic Malts steht er an vorletzter Stelle jedes Tasting. Der Grund ist seine Rauchigkeit und sein mächtiger Abgang. In der Reihe meiner Lieblingswhiskies allerdings ganz vorne 🙂
Laphroaig (10yr, 43 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
Jetzt kommt ein alter Seebär von Islay. Auf der Flasche liest man “the most richly flavoured of all scotch whiskies”. Und das stimmt – Torf, Medizin, Krankenhaus, Verbandsmittel Phenol, Jod, Leder, Seegras – das sind nur einige Dinge, die einem bei Laphroaig 10yr einfallen. Im Geschmack natürlich rauchig, süßlich-torfig und salzig. Der Abgang ist unverkennbar lang anhaltend und intensiv ausgeprägt.
Mehr zu einem meiner Lieblinswhiskies hier.
Die Destillerie wurde offiziell 1815 von den beiden Brüdern Donald & Alex Johnston gegründet. Laphroaig ist gälisch und bedeutet etwa soviel wie die kleine Niederung an der großen Bucht. Ihr Vater, John Johnston, errichtete eine der beiden illegalen Brennereien, der späteren Lagavulin Distillery. Zudem gab es von 1837 bis 1848 noch eine zweite Destillerie – Ardenistle. Viele der Gebäude bei Laphroaig stammen noch aus der alten Zeit.
Laphroaig Quarter Cask (10yr, 48 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
In der Farbe volles und strahlendes Gold. Auch hier findet man das typische Laphroaigempfinden nach Torfrauch, Seegras, Teer und medizinischen Tönen. In der Nase aber angenehmer, weicher und fruchtiger als der 10yr. Auf der Zunge spürt man die wunderbare Balance zwischen der Süße von Malz und Eiche. Im Anfang süß und kremig, mit Noten von Vanille und Honig. Der Abgang ist angenehm lang und intensiv, das Mundgefühl wunderbar wärmend – herrlich.
Mehr über den Quarter Cask – und warum er so heisst erfährt man unter http://www.laphroaig.com/qc/index.htm.
… und natürlich auf meiner Laphroaig Seite.
Laphroaig 10yr Cask Strength (10yr, 55.7 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
Den ersten Schluck sollte man schon einmal unverdünnt nehmen. In der Nase sticht es, Krankenhaus und Verbandsmittel, altes Leder… Angenehm warmes aber bitzelndes Mundgefühl. Doch lieber einen Tropfen Wasser und jetzt beginnt sich der Laphroaig zu öffnen. Je nach Gusto, mit jedem Tropfen Wasser ändert sich das Empfinden. Der erste Schluck bringt fruchtige Süsse, Vanille, Karamell. Wenn sie schwindet tritt der gewohnt kräftige Laphroaigcharakter zu Tage – rauchiger Torg oder torfiger Rauch? Langer, kräftiger und salziger Abgang, intensiv und warm. Wirkt stundenlang – auch noch am nächsten Morgen.
Laphroaig 10yr Cask Strength (10yr, 50 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
Bei dieser Abfüllung von Douglas Laing würde ich mich eigentlich nur wiederholen:
Den ersten Schluck sollte man schon einmal unverdünnt nehmen. In der Nase sticht es, Krankenhaus und Verbandsmittel, altes Leder… Angenehm warmes aber bitzelndes Mundgefühl. Doch lieber einen Tropfen Wasser und jetzt beginnt sich der Laphroaig zu öffnen. Je nach Gusto, mit jedem Tropfen Wasser ändert sich das Empfinden. Der erste Schluck bringt fruchtige Süsse, Vanille, Karamell. Wenn sie schwindet tritt der gewohnt kräftige Laphroaigcharakter zu Tage – rauchiger Torg oder torfiger Rauch? Langer, kräftiger und salziger Abgang, intensiv und warm. Wirkt stundenlang – auch noch am nächsten Morgen.
Das haben die Cask Strengths so an sich – sie schmecken jedes Mal ein wenig anders – je nach Wasserzugabe, je nach Tageslaune und Uhrzeit…. Aber ein Laphroaig bleibt ein Laphroaig – auffällig, kräftig, torfig und aufregend. Wenn man sie liebt und kennt – kann man die Augen schließen und sich an den Geschmack erinnern – mir gelingt das nur bei sehr wenigen Single Malts – mit Sicherheit aber bei Laphroaig 10yr. Beindruckend….
Laphroaig 15yr (15yr, 43 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
Dieser Laphroaig hat gewonnen – an Charakter, an Farbe – aber unverkennbar ein Islay. Im Glas ist kräftig bernsteinfarben, offeriert er der Nase ein Bild der typischen Islay-Szenerie. Im Mund allerdings weitaus weicher und voller als der 10yr – die für diesen Islay gewohnten Eindrücke wie Dieselöl und salzige Meerluft treten etwas in den Hintergrund. Dagegen überwiegt der torfige Rauch, dessen Aroma sich ständig weiter im Mund entwickelt. Im Abgang lang, Torf und immer wieder Torf – eben ein Laphroaig.
Laphroaig A Peated Islay-Malt (5yr, 58 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
Abgefüllt von Douglas McGibbon (Glasgow) eine neue Bereicherung für die Freunde der «heavy peated» Malts. Jede Flasche hat eine individuelle Nummer.
Die Farbe ist sehr hell, im Glas fast weiß. Beim ersten Nasenkontakt zunächst relativ flach, etwas fruchtig. Steckt man die Nase dann tiefer in das Glas und nimmt einen kräftigen Zug wirkt er leicht stechend, teerig und phenolisch. Auf der Zunge wirkt er sehr kräftig, man schmeckt den sehr jungen, kräftigen, maritimen Charakter. Eine gerstige Süsse, aromatisches Heidekraut, gut torfig und vor allem ein sehr langer Abgang – bis zu einer halben Stunde schmeckt man ihn noch im Mund. Für Laphroaig Liebhaber unbedingt empfohlen.
Am nächsten Morgen noch einmal kräftig in das Glas riechen – wunderbar…..
Laphroaig Signatory Vintage (7yr, 46 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
Auch bei dieser Abfüllung spürt man den typischen Islay Charakter.
Im Glas ist dieser junge Laphroaig noch sehr hell. Die ersten Eindrücke in der Nase sind fruchtig, maritim. Der zweite tiefe Zug bringt das typische Laphroaig Aroma – Teer, Diesel, Möven, Meer richtige Seeluft. Unverdünnt explodiert er auf der Zunge, es wird heiß im Mund. Mit etwas Wasser verdünnt gibt er die Süße frei, Vanille und Honig, aromatische Heide und nach einer kurzen Weile – endlich – das typisch kräftige Phenol. Man muss es lieben – sonst ist dieser Single Malt nichts für Einsteiger. Der Abgang herrlich lang und findet kein Ende.
Laphroaig Provenance (8yr, 46 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA42 7DU
The McGibbons Collection… soon
Laphroaig Triple Wood (48 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA427DU
http://www.laphroaig.com… soon
Laphroaig Douglas Laing (7yr, 46 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA427DU
Premier Barrel… soon
Laphroaig Cairdeas (12yr, 57.5 %Vol.)
Laphroaig Distillery, Port Ellen, Isle of Islay, Argyll, PA427DU
… soon
Caol Ila Unpeated Style (8yr, 59,8%Vol. )
Caol Ila – Islay
Diese relativ neu auf dem Markt erhältliche Abfüllung eines ungetorften Caol Ila haben wir im November 2007 auf der Interwhisky in Frankfurt probiert. Der junge 8jährige kommt in Fassstäke daher.
Steckt man die Nase ins Glas spürt man wirklich keinen Rauch, einfach und sauber. Auf jeden Fall leicht fruchtig, Südfrüchte.
Wie immer der erste Schluck unverdünnt. Sehr kräftig und scharf, es wird heiß im Mund – und süß wie Marzipan. Mit der Zugabe von Wasser wird es angenehm – es kommen Kräuter ins Spiel, Gras, Heu, Früchte, Südfrüchte und immer noch die Süße. Der Abgang ist sauber, weich und komplex.
Finlaggan (10yr, 40%Vol. )
Caol Ila – Islay
Ist er wirklich von Caol Ila? Man findet keine Informationen, wo der Finlaggan nun wirklich her kommt und es scheint ein sehr gut gehütetes Geheimnis auf Islay zu sein. Weiterhin sind Lagavulin oder sogar Laphroaig im Gespräch…. Nun ja – egal – wir kosten erst einmal.
Eine kräftige Farbe und vor allem der erste Nasenkontakt verraten fast blind seine Herkunft – Islay. Kräftig phenolisch, Seetang und schmutzige Öle machen neugierig auf den ersten Schluck. Im Mund angenehm warm, unter der Zunge prickelnd und heiß. Hier kommt der Rauch heraus, so wie ich ihn mag. Intensiv, süßlich und medizinisch, ölig aber weich. Der Abgang kann nicht lang genug sein, das mag ich an den Islays – meine Seebären. Den torfigen Charakter kann man noch am nächsten Morgen riechen, wenn man das Glas in die Spülmaschine stellt….
Wenn man auf Islay ist, sollte man unbedingt nach Finlaggan fahren. Dieses Gebiet liegt nur ein wenige Autominuten südwestlich von Port Askaig. Hier sind Überreste mittelalterlicher Gebäude zu sehen, die einmal das Zentrum der Herrschaft der MacDonalds (Lords of the Isles) bildeten. Weiterhin findet man hier mittelalterliche Grabstätten – aber keine Destillerie 🙂
… und die anderen Inseln
Isle of Jura (10yr, 40% Vol.)
Isle of Jura Distillery, Jura, Argyllshire PA60 7XT
http://www.isleofjura.com/
Verlassen wir nun Islay und kommen zur nächsten Insel – Jura. Im Aroma leicht süßlich, ölig, trocken mit einer salzigen Note. Auf der Zunge etwas salzig, malzig süß, nussig. Aber auch hier der sicher für die Inseln typische torfige Geschmack. Noten von Dieselöl und Phenol erschliessen sich hier. Der Nachklang malzig süß, salzig und trocken.
Obwohl schon im 17. Jahrhundert illegal Schnaps gebrannt wurde, entstand die heutige Destillerie erst Ende der 50er Jahre, erbaut von zwei einheimischen Landbesitzern mit Unterstützung der Scottish & Newcastle Breweries Ltd. Der erste Single Malt war somit erst im Jahre 1974 erhältlich. 1978 wurde die Brennerei von 2 auf 4 Stills erweitert. 1985 an Invergordon verkauft, die wiederum 1994 in Whyte & Mackay aufgingen. Das Wasser stammt aus Loch a’-Bahile-Mhargaidh, 300 m oberhalb von Craighousegelegen, dem einzigen Dorf auf der kleinen Hebrideninsel. Das Wasser ist dunkel vom Torf, aber der daraus destillierte Jura-Whisky ist überraschend leicht.
Isle of Jura (10yr, 40 %Vol.)
Isle of Jura Distillery, Jura, Argyllshire PA60 7XT
http://www.isleofjura.com/
Auch die etwas neuere Ausgabe des Jura 10yr überzeugt. Die Nähe zu Islay lässt sich nicht verleugnen. Die Farbe rotgold und im Aroma süßlich, ölig. Auf der Zunge wirkt er frisch und lebendig, warm, süßlich, maritime Eindrücke. Im Nachklang lang anhaltend und trocken rauchig.
Talisker (10yr, 45,8% Vol.)
Talisker Distillery, Carbost, Skye IV47 8SR
Mittlere Goldfarbe hat man mit einem Taliker im Glas. In der Reihe der Classic Malts am Ende stehend, werwartet uns hier ein mächtiger Malt – mächtig und einziger Malt der Isle of Skye. In der Nase noch sanft, torfig, rauchig, riecht man Seeluft mit der Mischung von Zitrusfrüchten. Im Münd entfaltet sich eine reiche Süße von getrockneten Früchten. Das Mundgefühl ist eine mächtig, wärmende Fülle, die an Intensität zunimmt. Der Nachklang ist wie erwartet gewaltig , kraftvoll, Pfeffer und seeeehr lang anhaltend.
Übrigens, Robert Louis Stevenson erwähnte Talisker in einem 1880 entstandenen Gedicht und nennt den Malt darin den “König der Brände”.
Nach mehreren Fehlversuchen wurde Talisker 1830 von den Brüdern Hugh und Kenneth MacAskill in Carbost gegründet. 1857 für 500 Pfund an Donald MacLellan verkauft. Wenig später erwarb John Anderson aus Glasgow die Brennerei und investierte viel. Trotz allem ging er bankrott und ein Jahr später übernahm A.G. Allan die Destillerie. Dieser baute die Dailuaine-Talisker Distilleries Ltd. auf, die wiederum 1925 in der DCL aufging (Ende der Dreifach-Destillation). Talisker wurde 1960, nach einem Feuer teilweise neu erbaut. Ende 1972 wurden die Malting Floors heraus gerissen. 1987 schlussendlich erfolgte der Verkauf an UD. Die Destillerie liegt am Loch Harport mit den Cullinsbergen im Rücken und setzt weiterhin auf traditionelle Kühlsysteme. Es gibt 5 Pot Stills.
Highland Park (12yr, 40% Vol.)
Highland Park Distillery,Kirkwall, Orkney KW15 1SU
https://www.highlandparkwhisky.com/en-de
Jetzt springen wir hoch in den Norden – auf Orkney.
Ausgewogene Aromen kennzeichnen diesen Malt – die angenehme Balance zwischen torfiger Rauchigkeit und malziger Süße, Anklänge von Sherry und Heidekraut. Im Mund entfaltet sich ein runder frischer Geschmack, man spürt rauchige Süße mit vollmundigem Malztönen, etwas ölig und etwas salzig. Der Abgang ist lang, delikat, rauchig, mit einem Nachklang von Heidekraut.
1798 von Magnus Eunson errichtet, aber erst seit 1825 lizensiert. 1888 an James Grant (The Glenlivet) verkauft, dann 1937 an Highland Distilleries abgegeben.
Scapa (14yr, 40%Vol. )
Scapa Distillery, St Ola, Orkney, KW15 1SE
Der Duft erinnert an Heidekraut und Honig. Das Aroma enthält Noten von Früchten, Orangen, sowie süssliche Noten wie Toffee, Karamel, Schokolade, Honig bis hin zu exotischen Gewürzen. Man findet hier angenehm wenig Rauch und im Finish ist er reich und lang anhaltend.
Für einen Single Malt von der nördlichsten Spitze Schottlands ist der weiche und runde Geschmack keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Weil das Wasser, das aus dem Lingrow Fluß gewonnen wird, schon stark torfig schmeckt, wird ausschließlich Malz verwendet, das nicht über Torf getrocknet wird. So entsteht ein sehr ausgeglichener, reifer Geschmack. Nach der mindestens 14 Jahre langen Reifung in Bourbonfässern entsteht ein Single Malt mit charakteristischer honig-goldenener Farbe.
Die zweite Destillerie auf Orkney ist Scapa. John Townsend, Distiller aus Speyside, erbaute die Destillerie 1885. Nach über 30 Jahren wurde sie an die Scapa Distillery Ltd. verkauft, 1936 an Bloch Brothers, die bereits Glen Scotia besaßen, schließlich 1954 an Hiram Walker. 1959 renovierte man die Brennerei (Einbau einer “Lomond”-Still). 1994 legte Allied Distillers die Produktion still, heute erlaubt Gordon & MacPhail die Abfüllung einer kleinen Menge des leckeren 10yr Malts. Für mich einer meiner Lieblingswhiskies.
Auch die Scapa Distillery bindet seine Fangemeinde ein und man kann offizielles Crewmitglied werden:
Scapa (12yr, 40%Vol. )
Scapa Distillery, St Ola, Orkney, KW15 1SE
Auf den heute nur sehr schwer erhältlichen Scapa 12yr habe ich mich besonders gefreut. Nachdem mir die 2 letzten Flaschen in einem Shop förmlich vor der Nase weggeschnappt wurden – habe ich nach einiger Recherche eine Flasche zu einem vernünftigen Preis (34€) bekommen – in MALTA…
Allerdings so riesig finde ich den Unterschied zum 14yr nicht. In der Nase eine elegante süße Note, fruchtig und etwas nach trockenem Gras. Auf der Zunge dann ausgewogen, süßlich, nach Honig aber trotzdem kräftig, würzig, exotisch würzig.
Scapa (12yr, 50%Vol. )
Scapa Distillery, St Ola, Orkney, KW15 1SE
Sehr hell kommt er mir in der Flasche vor. Und wie so oft bei Fassstärken sagt der erste Nasenkontakt nicht viel, erst der zweite tiefe Zug bringt das Erwachen. Anfangs unverdünnt, wirkt er sehr süß, vannilig und kräftig nach Honig. Mit ein wenig Wasser kommt die frische Fruchtigkeit, Südfrüchte und Nüsse. Interessante Gewürze, ganz leicht scharf am Gaumen und ein angenehmer Abgang.
Ein wirklich frischer Single Malt, etwas verdünnt zu meinen Lieblingswhiskies gehörend. Erinnerungen an Orkney, an Kirkwall und die Scapa Bay werden wach….
Ledaig (12yr, ), 42%Vol.
Tobermory Distillery, Isle of Mull, PA75 6NR
www.tobermory.co.uk
Aroma: viel Rauch, intensiv, frisch Spuren von Schokolade und Seegras
Geschmack: Torfrauch, etwas Meeressalz, Anflüge von Ingwer, trocken
Abgang: leicht, aber langer Rauch
Die Destillerie “Tobermory” trägt ein trauriges Schicksal. Sie wurde 1795 von John Sinclair erbaut, war aber fast das ganze 19. Jahrhunderts wieder geschlossen. 1890 gehörte sie John Hopkins, die wiederum 1916 an die DCL ging. 1930 geschlossen und erst 1972 als Ledaig Distillery (Tobermory) Ltd wiedereröffnet. 1975 erneut der Konkurs. 1978 an Kirkleavington Property verkauft und in “Tobermory” umbenannt. Immer fehlte es an Kapital. Teilweise mußte man sogar die Lagerräume für den Whisky umbauen und als Wohnungen vermieten. Seitdem wurde die gesamte Produktion zum Lagern aufs Festland gebracht. Aktuell lagert man in den Deanston Warehouses in Perthshire. Von 1981-1989 erneut geschlossen. 1993 kaufte Burn Stewart die Destillerie und produziert seitdem den ungetorften “Tobermory” und den torfigen “Ledaig”. Das Wasser bezieht die Destillerie aus dem Loch Mishnish.
Tobermory (10yr, 40%Vol.)
Tobermory Distillery, Isle of Mull, PA75 6NR
www.tobermory.co.uk
Im Aroma ist der Tobermory leicht und trocken, ganz wenig rauchiger Torf
vom Duft her angenehm fruchtig und im Geschmack rund, mild und ausgewogen, malzige Süße, süffig leicht und nur etwas rauchig. Im Abgang angenehm weich und trocken.