Namen

Man geht davon aus, dass etwa ab dem 12. Jahrhundert Nachnamen verwendet wurden. Ab dem Zeitpunkt wurde jedem Einwohner eines Dorfes ein Name (der später mit Vorname oder christlicher Name bezeichnet wurde) und ein Nachname (später auch Familienname) zugewiesen. Zunächst handelte es sich dabei um Spitznamen, so wie z.B. die Briten sie auch verwendeten (aus dem Vor- oder Nachnahmen gebildet). Diese Spitznamen wurden erforderlich, um die Gleichnamigkeit in einem Dorf zu vermeiden, in dem z.B. etwa 3 von 5 Einwohnern Hans hiessen. Man geht also davon aus, dass Spitz-/Übernamen schon vorher im Alltag gebräuchlich waren und erst dann offiziell wurden. Ihre Herkunft ist einfach zu erklären, und man kann sie in Kategorien klassifizieren:

  • persönliche Namen oder “Vornamen” z.B.: Julle (Julius)
  • berufsbezogene Namen z.B.: Blechpumper (Blechschmied)
  • Spitznamen (Übernamen, Rufnamen) z.B.: Glaatköpfchen (Glatzkopf)
  • geographische und topographische Begriffe z.B.: Berliner

Rupprecht

Von fast allen Namen gibt es heute unterschiedliche Schreibweisen. Dies ist auch darauf zurückzuführen, daß früher die meisten Menschen nur schlecht oder gar nicht schreiben konnten und daher die Namen zunächst oft nur mündlich weitergegeben wurden. Einige Formen wären z.B. Rupp, Ruppel (oberdeutsch-rheinisch), Ruppertz (ndrhein.), Ruppert oder Robbert (ndd.), Ruprecht, Rupricht und Rubrecht.
Vorherrschend ist die Schreibweise mit zwei “p”. Aber die Schreibweise wechselte mit einem “p”, so daß in einer Familientradition beide möglich sind. Zudem wurde in alten Kirchenbüchern geschrieben, wie mal wollte… Im 18. und 19. Jahrhundert findet eine deutlichere Trennung statt. Die “Rupprechts” (mit zwei «p») überwiegen zahlenmäßig stark.
Die germanische Reinform des Namens lautete Hrod-behrt, was soviel wie “der Ruhmglänzende, der Ruhmprächtige” bedeutete. Die althochdeutsche Fassung des Namen dagegen lautet Hruodberacht [Grimms Wörterbuch der deutschen Sprache]. Aus dem ‘ruhmprächtigen’ Gottvater Odin oder Wotan wurde der Knecht Ruprecht. Der Knecht als Synonym für die in Knechtschaft genommene germanische Mythologie… Die Entwicklung der Schreibweise über das mittelhochdeutsche bis zum neuhochdeutschen «Rupprecht», etwa ab dem 16.Jahrhundert, wird bei Grimm nicht dokumentiert.

Erstes bekanntes Vorkommen:
Hrodbert(us) (um 800), Ruopreht (um 1282), Rupert (um 1302), Ruprecht (um 1384), Ruppericht (um 1516/1517), Rubert (um 1689), Rupert (um 1697), dictus Rober (um 1249), Rober (um 1478)

Im Neuhochdeutschen bedeutet :

rupp und strupp ruppig und struppig (Gegend, Person) ruppen raufen, Federn rupfen rupperig ist der Pöpel, einfaches Volk Ruppigel, Ruppsack, Ruppranzel scherzhafte Schimpf- und Spottwörter Rupelz stößt grausige Laute aus, er trägt eine schwarze Maske aus Stoff und ein Pelzgewand (in Süddeutschland) Ruprecht, Ruhklas (Mecklenburg) ist im Norddeutschen eine Schreckfigur im Schimmelreiterzug (Äquivalent zum Knecht Rupprecht) Knecht Ruprecht mit der Rute, ist überall Helfer des Christkindes (in der Weihnachtszeit)
Der Nikolaus blieb vor allem als der Gütige in Erinnerung. Im Gegensatz dazu steht der Knecht Ruprecht, der straft und auch mal ein Kind in den mitgeführten Sack steckt. Er entstammt ursprünglich der germanischen Sagenwelt – ein Verwandter von Kobolden. Rupprechtskraut auch Ruprechtstorchschnabel, auch Schöllwurzel ( Geranium Robertianum ) ist ein Mittel gegen die “Rupprechtsplage” (Rotlauf, Schweinekrankheit”)

Bemmann

Der Name Bemmann kommt vermutlich aus Böhmen nach Sachsen. Der Mann aus Böhmen – der Böhmann wird im sächsischen Dialekt ein Bemmann. Eine andere Deutung ist, dass die Bemmanns im 11. Jahrhundert aus Niedersachsen kamen und damals noch den Namen “Bemme” trugen.
Auf jeden Fall aber ist der Name in Deutschland vergleichsweise selten. Es ist daher wahrscheinlich, dass alle Bemmanns miteinander verwandt sind, da sich fast all diese Familien in die Umgebung von Rochlitz zurückverfolgen lassen.

Schumann

Schuhmacher, Schuhhändler; auch: Schubert, Schuckert, Schuster