Johann Valentin Christian Oberländer

vulgo Schwarzer Christel, Bettel-Christel, Löffelhannes

Angeblich 1746 zu Orbach im Sachen-Gothaischen geboren. Er ist 73 Jahre alt, 5 Fuß 1 Zoll groß, untersetzter Statur, hat schwarze Haare, eine hohe gewölbte Stirn, hellgraue Augen, länglich gebogene mit einem Höcker versehene Nase, ziemlich kleinen Mund mit etwas hervorstehender Unterlippe. Er ist katholisch. Sein Vater hieß Nicolaus Oberländer und soll auf der Tannenmühle zwischen Rodheim und Köppern gewohnt haben. Zuletzt war dieser auch Landstreicher, handelte mit hölzernen Waren, und starb zu Poppenhausen im Fuldischen.

Derselbe hatte noch zwei andere Söhne, namens Johann Paul und Johann Adam, die sich ebenfalls als Gauner bekannt gemacht haben.
Löffelhannes hat mit Anne Marie Christiane Schmitt 15 Kinder erzeugt, von denen nachfolgende noch am Leben sind: 1) Conrad, soll vor geraumer Zeit unter das österreichische Militär gegangen sein, 2) Marie Elisabeth, 3) Catharine, 4) Johann Heinrich, 5) Marianne 6) Johann Georg, gegenwärtig 29 Jahre alt [*1792]. /p>

Oberländer hat von jeher Gewerbe vom Stehlen gemacht und nimmt unter den Wetterauer Gaunern eine der ersten Stellen ein. Zum Schein führte er nebenbei einen Handel mit hölzernen Waren. Zeitweise soll er auch im Vogelsberg und im Raum Hanau sein Unwesen getrieben haben. Nachdem er schon im Jahr 1795 einmal in Weilburg gesessen hatte, dort aber entsprungen war, wurde er endlich im Februar 1811 verhaftet. Bei der Festnahme hatte „Löffelhannes“ einen falschen Paß mit Namen Johann Peter Weber. Sobald wurde er nach Gießen abgeliefert, wo er am 9. November 1812 zu 24jähriger Zuchthausstrafe verurteilt wurde.

Im wurden 54 Diebstähle nachgewiesen.