Als erstes sollte man natürlich alles zusammentragen was irgendwie mit der eigenen Familie zusammenhängt.

Solange Eltern, Großeltern oder gar Urgroßeltern noch leben ist es wichtig, alle Erzählungen oder Fragen in irgend einer Art und Weise zusammenzutragen. Viel Notizen machen und alles sammeln (Fotos, Briefe, Zeugnisse, Urkunden usw.) Die Großeltern mußten früher einen arischen Nachweis bringen, vielleicht existieren noch solche Abstammungstafeln oder Familienbücher. Damit kommt man schon ziemlich weit zurück.

Wenn die “natürlichen” Quellen erschöpft sind, wird es aufwendiger (und teurer). Mit den Geburtsdaten oder Hochzeitsdaten kann man an die Standesämter schreiben. Die meisten Archive der Standesämter in Deutschland beginnen nach 1900/1910. Hier bekommt man in der Regel schnell das gewünschte Material (Geburtsurkunden mit den Namen der Eltern, Heiratsurkunden usw) – allerdings muss man diese beglaubigten Kopien bezahlen (3,- bis 30,- Euro). Die Adressen der Standesämter findet man im Internet. Fast jede Gemeinde ist auf irgendeiner Homepage mit ihren wichtigsten Adressen und Daten zu finden. Wenn man Glück hat, bekommt man auch telefonisch Auskunft. Aber meistens will man ja auch eine Kopie der Urkunden für die eigenen Unterlagen…

Parallel dazu sind Anfragen an Pfarrämter sehr hilfreich. Die Kirchenbücher reichen in Deutschland teilweise bis ins 16. Jahrhundert zurück. Leider haben die meisten Pfarrer oder Gemeinden aber keine Zeit (verständlich !) sich mit tiefgreifenden Recherchen oder Suchen zu beschäftigen. Wenn man schon Daten hat, werden diese auch in der Regel bestätigt und vielleicht die betreffenden Registerauszüge zitiert. Wenn man hier mehr suchen möchte, ist es ratsam, selber in den Kirchenbüchern zu suchen.

In vielen Gemeinden bereitet das keine Probleme. Am besten man ruft vorher beim Pfarrer an und bittet um Einsicht in die Kirchenbücher. Ich habe damit nur positive Erfahrungen gemacht. Ich war z.B. schon mehrmals in Rüdigershagen, bekam die Bücher in die Hand gedrückt und konnte tagelang in Ruhe in einem Zimmer des Gemeindehauses ungestört arbeiten. Leider gibt es hier auch Ausnahmen. Zum Teil sind die Bücher in sehr schlechtem Zustand, so dass sie nicht mehr herausgegeben werden, oder die Pfarrer haben schlechte Erfahrungem mit “Ahnenforschern” gemacht, die sich nicht mit Abschriften begnügten und Seiten herausgerissen haben. Die Adressen findet man auch hier sicher im Internet.

Eine weitere Möglichkeit bieten spezielle Archive. So gibt es z.B. in Berlin ein zentraler Archiv über die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht (WAST). Das Deutsche Rote Kreuz hat ein eigenes Archiv usw. Hier findet man auch im Internet die Adressen bzw. Telefonnummern. Anfragen sind in der Regel aber schriftlich zu stellen. Einen Online-Zugriff auf solche Dartenbanken gibt es noch nicht.

Grabsuche Volksbund

Seit kurzem kann man auf der Homepage des Volksbund nach Vermissten und Gefallenen des 2. Weltkrieges suchen. Es gibt hier die Möglichkeit der Online-Recherche. Ich habe einige erstaunlich Erfolge bei dieser Suche erzielt. Mit den dort gefundenen Geburtsdaten kann man dann das jeweilige Standes- oder Pfarramt anschreiben und um Bestätigung bzw. weitere Auskünfte bitten. Die Datenbanksuche ist kostenlos, man muss lediglich seinen Namen und die Anschrift angeben. Für seriöse Forscher sollte das aber kein Hindernissgrund sein.

Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, daß man im Internet nichts über seine eigene Familie findet.
Man kann aber z.B. viele Leute finden, die gleiche Forschungsgebiete haben. Und da findet sich doch der eine oder andere, der den eigenen Namen mit im Stammbaum hat. Oft haben diese Leute private Homepages bzw. findet man diese auf den Homepages der genealogischen Vereine. Oft hilft auch die Suche nach dem jeweiligen Ort (in Verbindung mit dem Begriff Genealogie) um evtl. Leute zu finden, die sich damit befassen.

Es gibt dann noch viele genealogische Vereine mit entsprechenden Datenbanken. Hier wird man mit Sicherheit fündig. Die beste Quelle ist z.B. die Datenbank FoKo (Forscherkontakte) in Darmstadt. Diese gibt es auch auf CD. Hier werden diejenigen Forscher aufgelistet, die den gesuchten Namen oder Ort in ihren Ahnenlisten führen. Mit denen kann man sich dann austauschen.

Vereinzelt hat man auch Glück und findet Vorfahren, die nach Amerika emigriert sind. Im Internet findet man vereinzelt Schiffslisten. Aber da braucht man wirklich Glück. Die URL findet man am besten über große Suchmaschinen (einfach mal probieren).

Man kann auch versuchen in den jeweiligen Newsgroups Anfragen nach eigenen Vorfahren zu stellen.
Die Newsgroups findet man auch alle auf der Deutschen Genealogie-Homepage.

Wie gesagt, das Internet bietet schon eine Unmenge an Informationen. Es gibt sehr viele genealogische Datenbanken. Man kann dadurch sehr viel über die Geschichte der Städte und Gemeinden erfahren, zur historischen Situation und auch über Populationen. Aber man sollte sich wenig Hoffnung machen, seinen eigenen Stammbaum im Web zu finden. (es sei denn, man stammt aus einer adeligen Familie). Diese AL sind sehr gut aufgearbeitet… Die beste Quelle ist immer noch der persönliche Kontakt zu den genealogischen Vereinen (z.B. AMF). Hier kommt man bestimmt etwas weiter, da diese auch sehr regional arbeiten.