Die Toten Hosen – Machmalauter Tour 2008

21.11.2008, Mannheim SAP Arena

Kurz nach 21 UIhr wird es endlich dunkel in der ausverkauften SAP-Arena. Sofort setzt der Chor von 10000 Stimmen ein – unter «Hey ho, let’s go hey ho» – werden links und rechts der Bühne die Totenkopf-Fahnen gehisst. Noch im schwarz-weißen Ringelshirt springt Campino auf die Bühne: «Wollt ihr das es endlich losgeht?» Und dann geht es los – in gelbes Licht getaucht startet das Auftaktkonzert der Machmalauter-Tour 2008 – natürlich mit «Strom». Ja, sie sind wieder da – wie neu geboren – voller Energie und dabei gehen die Jungs langsam auf die 50 zu.

Und nun geht es Schlag auf Schlag ineinander über, sehr viele neue Songs des neuen Albums wechseln sich mit den Klassikern ab. Schon bald ist mit Bonny & Clyde ein allererster Höhepunkt erreicht, es geht aber immer weiter nach oben. Das Publikum trägt mit Gänsehautchören die gesamte Show – von «Alles aus Liebe» bis «Zehn kleine Jägermeister» am Ende. 
Das erste Mal ruhiger wird es mit «Zu Besuch». Campino kniet auf der Bühne vor dem Publikum und die Menge im Innenraum tut es ihm nach und fällt auch auf die Knie. Die Schweißperlen laufen einem nun eiskalt den Rücken herunter.

Beim ersten Konzert geht noch nicht alles rund, meint Campino. Wir probieren noch und machen Fehler. Ihr lacht über uns und wir lachen über Euch. So wird auch «Wünsch dir was» vom Publikum angesungen, erst später setzen die Hosen dann ein und spielen mit.

In der ersten Zugabe spielen die Hosen Stücke des letzten Albums (Nur zu Besuch – Unplugged). Aber viel ruhiger wird es nicht. Dafür sorgen schon «Guns of Brixton» und «Pushed Again», wozu eine nicht kleine Menge des Innenraums sich voneinander entfernt um kurz darauf wieder aufeinander zu prallen…

Mit der Trompete in der Hand bekennt sich Campino als erstbesten Volkmusiker, bevor Stefan Mross ihm seine Trompeter stahl (und dann noch seine Frau). Genau wie auf dem «Unplugged im Wiener Burgtheater» entwickelt sich aus sanftem Jazz – natürlich – «Bommerlunder». Gefolgt von einem Medley mit Songs aus den frühen Jahren verabschieden die Hosen sich dann wieder.

Und kommen zum dritten Mal wieder. Man müsse ja erst morgen früh nach Chemnitz und heute gibt es einen Härtetest nach dem anderen. Auf der Videowand flimmert nun das legändere Spiel von 1978 – Fortuna Düsseldorf gegen FC Bayern. Sepp Maier sieht ganz schön alt im Tor aus – und während ein Tor nach dem anderen zum 7:1 fällt grölt das Publikum «Ich würde nie zum FC Bayern München gehen» mit. Mit “Schönen Gruß und auf Wiedersehn” und dem endgültigen «You Never Walk Alone» geht die Riesenparty um kurz vor halb 12 Uhr (!) zu Ende.

Und wie immer zum Schluss – soviel Stimmung bekommt man für 34,50 Euro (die Karte im Oberrang) nicht so schnell wieder.