Katie Melua Piece By Piece Tour 2006

07.03.2006, Nürnberg, Meistersingerhalle

Hallo, ich bin Max Mutzke. So kam der Sieger des Raab’schen Musikwettbewerbes auf die Bühne und kündigte das Vorprogramm an. Und er überzeugte mit einer etwa 30 minütigem Mischung aus gefühlvoller, handgemachter Soulmusik. Und es war eine perfekte Einstimmung auf Katie – auch wenn es nun etwas leiser und zärtlicher wurde.

 

Nach dem Umbau der Bühne stand sie da – in Lederjacke, Bluse und Jeans. Und auch die Verbindung war sofort da – zur Musik, zum Publikum. Sie singt aus dem Herzen und genau da landete ihre Musik auch wieder. Es ist die Musik zum Träumen, zum Ankuscheln und Abtauchen. Dazu erzählt sie vor jedem Song eine kleine Geschichte.

Oft und gerne wird der Vergleich herangezogen – Katie Melua ist die neue Norah Jones. Nein, ist sie nicht. Zwar sind beide Frauen jung und hübsch, haben lange schwarze Haare und Kulleraugen – zwar geht die Musik genauso unter die Haut – aber trotzdem in eine andere Richtung. Während Norah mehr jazzige Balladen erzählt, klingt bei Katie der Blues/Folk heraus. Norah ist schon länger im Geschäft als Katie – dabei ist es noch nicht einmal zwei Jahre her seit sie mit ihrem Album “Call Off The Search” nicht nur die englische Musikwelt auf den Kopf stellte.

Melancholische Balladen wie “Spiders Web” und vor allem mein Lieblingssong “The Closest Thing To Crazy” produzieren Gänsehaut am Stück. Die zumeist nur spärlich mit Streichern, Bläsern oder Piano instrumentierten Stücke begleitet sie selbst mit ihrer Gitarre, die sie ständig wechselt.

Dann verabschieden sich Katie und ihre fünf brillianten Musiker von der Bühne. Den lang anhaltenden Applaus nutzt sie für eine kurze Verschnaufpause bevor es in die erste Zugabe geht. Bei “Mockingbird Song” bindet sie das Publikum in perfekter Art und Weise ein. Die zweite und letzte Zugabe bringt sie wieder – die Gänsehaut – ganz allein mit ihrer Gitarre auf einem Hocker – Spotlight – und “Faraway Voice”. Mhhhhhh…

44,05€ für so viel Gefühl – das ist völlig ok.